DER OMAN - DAS WUNDERLAND

Der Oman, zweitgrößter Staat der Arabischen Halbinsel, gilt als das Wunderland Arabiens. Warum? Das lesen Sie in diesem Blogpost.

Der Oman, zweitgrößter Staat der Arabischen Halbinsel, gilt als das Wunderland Arabiens. Warum? Das lesen Sie in diesem Blogpost. Anfrage Oman Urlaub
Oman- das Wunderland
Oman - das Wunderland

Tiefstes Mittelalter bis 1970

Kaum zu glauben, dass es 1970 nur zehn Kilometer Straßen im Oman gab. In einem Land, das mit 309.500 Quadratkilometern fast so groß wie die Bundesrepublik Deutschland ist. Radios waren als Werk des Teufels, Sonnenbrillen und Fahrradfahren waren verboten. Ein Gesundheitswesen existierte nicht. Bis 1970 gab es ein einziges Krankenhaus im Oman. Es gab keinen elektrischen Strom. Nur drei Schulen existierten im ganzen Sultanat. Kinder, die privat unterrichtet wurden, schrieben mit Kohle auf Kamelknochen.

Weihrauch machte den Oman berühmt und reich

Weihrauch - Boswellia- Oman
Weihrauch - Boswellia- Oman

In der Antike war der Oman für seinen Weihrauch berühmt. Schon 2.000 Jahre vor der Geburt Christi brachten Kamelkarawanen das „weiße Gold“ aus der süd-arabischen Region Dhofar über die legendäre Weihrauchstraße bis ins ägyptische Alexandria.

Seine Blütezeit erlebte der Weihrauchhandel zwischen dem fünften Jahrhundert vor Christus und dem ersten Jahrhundert nach Christus. Der Weihrauch machte den Oman reich. Karawanen mit bis zu 2.000 Kamelen waren mit Gewürzen, Edelsteinen und Weihrauch unterwegs. Später erlangte der Oman Berühmtheit durch den Handel mit Kupfer.

Sansibar wurde Sitz des Sultans von Oman

1698 wurde Sansibar eine Überseeprovinz von Oman. Sultan Saif ibn Sultan I. hatte die  Portugiesen in Mombasa besiegt und vertrieben. Zum Oman gehörten nun
  • das gesamte Sansibar-Archipel, 
  • große Gebiete in Ostafrika entlang der Suaheli-Küste 
  • Gebiete zwischen dem heutigen Somalia im Norden und Tansania im Süden. 

Reichtum durch Sklavenhandel

Sansibar entwickelte sich zum Zentrum des Sklavenhandels und Gewürznelken-Anbaus. 1832 verlegte Sultan Said ibn Sultan seine Residenz von Muscat nach Sansibar-Stadt. Der Sultanspalast in Stone Town Sansibar zeugt davon.

Sultanspalast in Stone Town - Foto: JUREBU
Sultanspalast in Stone Town - Foto: JUREBU

Nach dem Tod des Sultans kämpften seine Söhnen um die Thronfolge. Der Kampf führte zur Spaltung des Sultanats. Madschid bin Said und seine Nachfolger herrschten fortan über Sansibar. Die Linie von Thuwaini ibn Said herrscht seitdem über den Oman.

Madschid bin Said baute den Sklavenhandel entlang der Küste Ostafrikas aus. Der Sultan aus dem Oman entwickelte Sansibar-Stadt so zum wichtigsten Sklavenmarkt in ganz Afrika. Außerdem festigte er die Beziehungen zu den damaligen Großmächten (Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten, Portugal, Frankreich, mehrere deutschen Staaten).

Blütezeit des Oman

Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte das Sultanat eine nächste Blüte. Es beherrschte große Teile der ostafrikanischen Küste und residierte nun auch in Sansibar. Als Seemacht im Indischen Ozean konnte der Oman sogar mit den Briten konkurrieren. Doch mit dem Zeitalter des Imperialismus endete diese Phase.

Höhepunkt des ostafrikanischen Sklavenhandels

Im 19. Jahrhundert erreichte der ostafrikanische Sklavenhandel seinen Höhepunkt. Als 1848 die Sklaverei in Frankreich 1848, 1865 in den USA und 1888 in Brasilien 1888 verboten wurde, fielen die Preise für Sklaven. Nun konnten Käufer innerhalb Afrikas und im arabisch-islamischen Raum mehr Sklaven einkaufen. Jetzt wurden vermehrt Sklaven in den Nahen Osten verkauft. Der Sultan setzte auch Sklaven auf seinen Gewürznelken-Plantagen von Sansibar ein. Durch umfangreiche Sklavenjagden wurden ganze Landstriche Ostafrikas entvölkert. Ein bekannter Sklavenhändler war der Sansibarer Tippu-Tip.

Stillstand im Oman

Als Sultan Said bin Taimur, der Vater von Sultan Qaboos, 1938 die Macht übernahm, hatte der Oman seine politische und wirtschaftliche Bedeutung verloren. Der Oman gehörte zu den rückständigsten Ländern der arabischen Welt. Durch eine strikte Sparpolitik und Importbeschränkungen versuchte er, die große Staatsverschuldung abzubauen. Durch die Sparpolitik wurde jede wirtschaftliche Entwicklung des Oman blockiert. Das Bildungs- und Gesundheitswesen wurde stark vernachlässigt.

Isolation des Sultanats Oman

Durch die finanzielle Sparpolitik und Eigenwilligkeit des Sultans isolierte sich der Oman international. Die Isolation und das Verharren im Mittelalter widerspiegelte das Leben der Omanis. Es ging sogar so weit, dass Ausgangssperren verhängt waren. Menschen außerhalb der Stadtmauern wurden nach der Ausgangssperre mit Kanonen beschossen. Wohlhabende und gebildete Menschen verließen den Oman.

Erdölförderung im Oman

Die Suche nach Öl begann in den 1920er Jahren. Die D'Arcy Exploration Company, eine Tochtergesellschaft der Anglo-Persian Oil Company, führte eine erste erfolglose geologische Untersuchung durch. Der Zweite Weltkrieg und andere Ereignissen unterbrachen die Exploration bis 1962. Erste erfolgreiche Bohrungen gab es in Yibal, Natih und Fahud. Erdöl wurde ab 1967 gefördert. Fast 50 Prozent der Haushaltseinnahmen stammen heute aus dem Öl- und Gassektor.

Sturz des Sultans

Sultan Qaboos bin Said Al Said, Sohn des Sultans, studierte im Ausland. Ihm blieb die Rückständigkeit seines Landes nicht verborgen. Als es zu Aufständen im Oman kam, entschloss er sich zu handeln. Am 23. Juli 1970 wurde Sultan Said durch seinen Sohn Qabus mit Hilfe des jungen Scheichs gestürzt. Sultan Qaboos bin Said Al Said schickte seinen 60-jährigen Vater ins englische Exil. Dort verstarb er 1972.

Modernisierung des Oman

Der 36-jährige Sultan katapultierte sein Land in kürzester Zeit vom Mittelalter in die Moderne. Durch die Einnahmen aus der Erdöl-Förderung konnte er rasch Erfolge erzielen. Innerhalb von nur 40 Jahren wurden mehrspurige Autobahnen und Straßen bis zum abgelegensten Oasendorf, Schulen, Universitäten und moderne Krankenhäuser gebaut. Die vielen Baukräne künden von hohen Investitionen in das dünn besiedelte Land.

Zeitalter des Erdöls

Neue Straßen, Flughäfen, bestens ausgestattete kostenfreie Schulen und Universitäten, eine kostenfreie Gesundheitsversorgung und Förderung des privaten Wohnungsbaus - all das war durch die Einnahmen aus dem endlichen Rohstoff möglich. Das Öl veränderte das Land rasant. Doch während in anderen Golfstaaten einige reiche Familien von den Ölmilliarden profitieren, wählte Sultan Qaboos einen anderen Weg. Die Hälfte seiner Einnahmen gibt das Sultanat heute für Bildung, Gesundheit und Wohnen aus. Davon profitieren alle Omanis. Sinkende Erdölpreise lassen im Gegenzug die Staatsverschuldung drastisch ansteigen.

Oman - Märchenland und Moderne

Das Nebeneinander von Märchenland, Tradition und Moderne faszinieren im Oman besonders. Denn dem Sultanat Oman ist es gelungen, mittelalterliche Vergangenheit und Fortschritt perfekt zu meistern. Frauen sind besser gestellt als in vielen anderen arabischen Ländern. Sie studieren und machen Karriere. Die Hälfte aller Studenten ist weiblich. Frauen steigen wenige Monate nach ihrer Schwangerschaft wieder ins Berufsleben ein.

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OMAN RUNDREISE UND BADEN: DER OMAN - DAS WUNDERLAND
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